Marburger Konzentrationstraining
Seit dem Schuljahr 23/24 bieten Frau Butsch (Sozialpädagogische Fachkraft in der Schuleingangsphase) und Frau Bendig, (der MPT-Kraft für Klasse 3 und 4) , eine gemeinsame Gruppe an. Dabei arbeiten wir mit einer altersgemischten Gruppen aus den Klassen 2 und 3.
Die Kinder werden von ihren Klassenlehrer:innen vorgeschlagen.
Die Förderung führen wir auf der Basis des Marburger Konzentrationstraining für Schulkinder von Dieter Krowatschek durch.
Das MKT ist ein auf Selbstinstruktion basierendes, kognitiv- verhaltens-therapeutisches Training.
Ziel ist eine Veränderung des Arbeitsstils des Kindes, nämlich von einem impulsiven hin zu einem reflexiven kognitiven Arbeitsstil.
Das Training ist in empirischen Studien evaluiert worden und bietet sich als Kurs von sechs Wochen jeweils zwei Unterrichtseinheiten an.
Begleitet von uns werden die Kinder in ihren Stärken unterstützt, so dass sie wieder ein angemessenes Selbstvertrauen entwickeln. Dies ist ihnen nach schon erfolgter Frustration durch ihre mangelnde Arbeitsgeschwindigkeit und das nicht Beenden von schulischen Arbeiten zum Teil verloren gegangen.
So können sie mit Hilfe von Techniken zur Stressreduzierung und zur Verbesserung ihrer Wahrnehmung erlernen, was ihre Konzentration verschlechtert oder verbessert. Das kann ihnen helfen, sich wieder besser den schulischen Herausforderungen zu stellen. Es wird an dem persönlichen Arbeitsstil gearbeitet.
Die sechs Trainingseinheiten verlaufen immer nach derselben Struktur in wechselnden Phasen.
Start ist eine selbst gewählte Begrüßung der Trainerinnen, danach machen wir eine dynamische Übung aus dem Bereich der Bewegung und Körperwahrnehmung (z.B. Schütteltanz zum Stressabbau). Danach wird eine Entspannungsgeschichte vorgelesen und den Kindern die Möglichkeit gegeben, über ihre Gefühle und Wahrnehmung dabei zu sprechen.
Dabei üben wir auch Atemtechniken, die bei Stress, gedanklichen Blockaden und Verspannung helfen können. Es wird mit den SuS besprochen, wann sie Stress empfinden, wie sich das in ihrem Körper anfühlt und was man dagegen tun kann. Zum Beispiel eine kleine Bewegungseinheit, eine Überkreuzbewegung, das Stress -Abschütteln, Atemübungen, Zählen im Kopf etc. Danach wird am Tisch ein Arbeitsblatt zur visuellen und grafomotorischen Wahrnehmung mit dem Erlernen des Inneren Sprechens bearbeitet. Dabei wird die Methode der verbalen Selbstinstruktion vermittelt . Das Innere Sprechen wird erlernt, damit die SuS dieses in ihre Arbeit in der Klasse mitnehmen. Es bedeutet das Vorsprechen im Kopf, was ich gerade in diesem Moment tun muss, um meinen roten Faden zu behalten.
Übungen zur Förderung der Wahrnehmung und Merkfähigkeit schließen an. Dabei benutzt man die unterschiedlichen Sinne der Kinder, sie müssen sich z.B. Geräuschfolgen oder versteckte Sachen merken (KIM-Spiele). Geschmackserlebnisse werden mit der Info kombiniert, dass ein Spritzer Zitrone im Wasser die Aufmerksamkeit wieder wecken kann.
Die letzte Übung ist ein Legebild unter Beachtung von drei verschiedenen Unterschiede. Dabei wird das Kind zu einem strukturierten und geplanten Vorgehen angeleitet und übt damit auch wiederum das Innere Sprechen. Der Lösungssatz zur Selbstkontrolle „Konzentriert geht’s wie geschmiert. Das hast du gut gemacht!“ beinhaltet schon ein Lob für die Anstrengungsbereitschaft und für das konzentrierte Arbeiten.
Das Loben der SuS, dass sie immer ihr Bestes geben, und der positive Umgang mit Fehlern gehört mit zum Konzept des Trainings.
Generell ist das Training mit einem Punkteplan kombiniert, so das in der Kürze der Zeit auch ein extrinsischer Motivator die Wirkung verstärkt. Für das Erreichen der 60 Punkte darf sich das Kind am Ende des Trainings eine Belohnung aus unserer Schatzkiste aussuchen.
Darin enthalten sind auch kleine Gegenstände , die im Unterricht Hilfestellungen zur Konzentration geben können.